Graffitiaktion der Streetwork Gunzenhausen / Muhr am See des Diakonischen Werkes Weißenburg – Gunzenhausen am Bolzplatz (Föhrenweg) in Gunzenhausen am 12.08.2022 – Eröffnung und Besprayen der Legal Wall

 

Der Bolzplatz in Gunzenhausen dient den Jugendlichen und jungen Menschen Gunzenhausens seit Jahren als Treffpunkt und ist mit je einem Spielfeld für Fußball und Basketball ausgestattet. Auch ein Volleyballfeld ist vor Ort. Immer wieder kam es in der vergangenen Zeit zu Sachbeschädigungen und Vandalismus an Bolzplatz. Auch illegale Graffitis im Stadtgebiet waren vermehrt aufzufinden. Hinzu kommt, dass die Jugendlichen sich bereits seit langem eine Freifläche zum Sprayen wünschten, auf der sie sich legal ausprobieren können. Aus diesem Verlauf heraus wurde eine Legal Wall am Bolzplatz durch die Streetwork initiiert. Im Vorgespräch mit der Stadt Gunzenhausen kristallisierte sich schnell heraus, dass die Stadt zwei Wände aus Siebdruckplatten stellen wird – eine am Bolzplatz und eine am Skatepark/Pumptrack, welcher ebenfalls einen Treffpunkt für Jugendliche darstellt. Im Juli wurde bereits die Unterkonstruktion der Wände installiert, Anfang August die kompletten Platten. Auch für eine Schattengelegenheit am sonnengeprägten Sportplatz sorgte die Stadt Gunzenhausen, indem sie einen eigentlich zum Fällen verurteilten Baum an den Platz verpflanzte. Am 12. August war es dann soweit – die Sprayaktion mit den Jugendlichen konnte stattfinden. Bereits im Vorfeld hatten die Jugendlichen ihre Entwürfe designt, welche sie am Projekttag auf die Wand sprayten. Neben verschiedenen Tags („Unterschrift“ der Sprayer) gestalteten die jungen Menschen insbesondere Schriftzüge. Nahezu alle dieser Schriftzüge haben einen Bezug zu dem Viertel, in dem der Bolzer zu finden ist oder zu der Stadt Gunzenhausen. Neben dem Schriftzug „Bolza“, welcher für den Bolzplatz, an dem die Wall zu finden ist, steht, findet sich auch die Line „Hoodlove“ (Nachbarschaftsliebe). Zahlreiche Jugendliche im Alter zwischen 15 und 25 nahmen an der Aktion teil. Hinzu kamen währenddessen noch mehrere Kinder, die sich unter Anleitung der älteren Jugendlichen nach und nach auch an die Dosen trauten und die Wall mitgestalteten. Für viele der jungen Menschen waren es die ersten (legalen) Graffitis. Großen Anklang fanden die Spraydosen von Montana in vielen verschiedenen Farben. Graffitifarbe ist teuer und somit oft nicht für junge Menschen verfügbar – umso erfreulicher, dass sich durch die Förderung des Präventionswegweisers auch Jugendliche ausprobieren konnten, die sich die Farbe sonst nicht hätten leisten können. Während dem Sprayen gab es für alle Verpflegung in Form von kalten Getränken und Eis, im Anschluss wurde gemeinsam Pizza gegessen und die Wall bestaunt. Mit den Walls konnte eine Freifläche an den Orten der Jugendlichen geschaffen werden, die sie selbst gestalten können und somit auch partizipativ ihre Treffpunkte. Straffrei sprayen, strafrechtlichen Delikten vorbeugen und kreatives Potential entfalten, das alles bringen die Wände mit. Für den Bolzplatz lässt sich bereits sagen, dass dieser sich durch die gestalte Fläche viel jugendfreundlicher und ansprechender präsentiert. Eine regelmäßige Begleitung der Jugendlichen mit Bezug zum Sprayen ist geplant. Denkbar sind beispielsweise Graffiti-Workshops und Instandhaltung/Überstreichen der Wall, um neuen Platz für Murals zu generieren sowie regelmäßige, für alle offene, Sprayaktionen mit der Streetwork.