Rückblick 2009

Einsatz der Sansibar am Weihnachtsmarkt

Ein ungewöhnliches Bild bot sich den Besuchern des Weihnachtsmarktes in Gunzenhausen am 21.Dezember 2009.  Jugendliche waren mit Ice-Crushern und Shakern ausgerüstet, um alkoholfreie Cocktails zu mixen und die fertigen Cocktails zu dekorieren. Die Jungen und Mädchen waren zuvor in einem Coaching extra für den Einsatz mit der Sansibar geschult worden. Neben den kalten Getränken bereiteten die jungen Menschen mit viel Engagement auch Kaffee und Kaba mit verschiedenen Aromen und Sahne vor. Im Vordergrund standen das Gemeinschaftserlebnis sowie der präventive Ansatz.

Durchgeführt wurde das Angebot vom Diakonischen Werk Weißenburg-Gunzenhausen unter Anleitung von Svenja Memet, Streetworkerin in Gunzenhausen und Muhr am See, sowie Thomas Pfaffinger, Sozialpädagoge des Integrationsprojektes InGun.

Die Sansibar (initiiert von Präweg) ist eine alternative alkoholfreie Bar und kann über den Kreisjugendring gemietet werden. Mitunterstützt wurde der Einsatz am Weihnachtsmarkt vom Elternforum.

Beim Bürgerfest nächstes Jahr ist geplant, wiederum die Sansibar samt dem neuen Team einzusetzen.

Das Team von Streetwork und Migrationsberatung wünscht allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für 2009.

„Saure Drops“ in der Grundschule

Lachen und Lernen waren am  Freitag dem 27.Nov. 2009 bei ca. 130 Grundschülern der Volksschule Absberg-Haundorf angesagt: In der Turnhalle des Gräfensteinberger Schulhauses war das Potz-Blitz-Theater zu Gast. Auch einige Eltern waren unter den Zuschauern.

Das Stück „Saure Drops“ will Kinder über die Gefahren des Suchtmittelmissbrauchs aufklären. Die beiden Schauspieler, Birke Lindner und Walter Brunner, beziehen Grundschüler in das Stück mit ein. Auf spielerische Art machen sie altersgerecht die kleinen Zuschauer auf die Gefahren von Tabletten, Alkohol und Zigaretten aufmerksam. Hauptdarsteller sind dabei die lebensgroßen Puppen „Tilly“ und „Friedrich“, die an Füßen und Taille mit den Schauspielern fest verbunden sind. Friedrich schluckt Smarties bei jeder Gelegenheit, denn: „Schieb ich mir ein Smartie rein, dann bin ich der Größte. Dann ist’s wieder fein, so müsst es immer sein.“
Deshalb ist Friedrich als Kurier wirklich hinter jedem Auftrag her, der sich ihm bietet. Denn nur so bekommt er Geld für seine heißbegehrten Schokopillis. Da wird in seiner Phantasie das Rezepteinlösen für die Mutter zum großen Abenteuer.
Begleitet wird er bei diesen spannenden Aufträgen von seiner neugierigen Freundin Tilly: „Ist Deine Mama etwa krank?“ – „Nö, meine Mama hat immer Tabletten zu Hause. Das ist doch normal. Hat doch jeder zu Hause.“

Friedrich ist fest davon überzeugt, dass es gegen jedes Wehwehchen eine Pille gibt. Tilly und einige der Kinder unter den Zuschauern sind da anderer Meinung – sie vertrauen eher dem Heilmittel „Schlafen“ und Kräutertee. Friedrich bleibt dennoch bei seinen Ansichten. Erst als er mit Tilly zusammen Allergien auslösende Farbstoffe in seinen Zauberpillen entdeckt, wird auch er nachdenklich.

Nun ist Schluss ist mit den Pillentransporten für die Mama. In Zukunft arbeiten Friedrich und Tilly als Farbstoffdetektive. Untersucht soll alles werden, was Farbe hat, zum Beispiel Gummibärchen.
An dieser Stelle, die auch gleichzeitig das Ende des Stückes ist, werden die Kinder aufgerufen, ebenfalls mittels einer Farbstoffliste als Farbstoffdetektive unterwegs zu sein. Jeder von ihnen wollte eine Kopie der Liste, so groß war die Begeisterung.

Angestoßen und organisiert wurde die unterhaltsame Alternative zum Unterricht von der Suchtberatung des Diakonischen Werkes Weißenburg-Gunzenhausen. Der Verein Präventionswegweiser unterstützte die Veranstaltung finanziell.
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Fortbildungsveranstaltung „Bindung und Beziehungsdynamik“

Sabine Brix aus Fürth, Diplom-Pädagogin und Familientherapeutin erarbeitete mit 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Einrichtungen der Jugendhilfe, Kindergärten, Schulen und Horten die Bedeutung vergangener Bindungserfahrungen für die Entwicklung des Kindes. In dem siebenstündigen Seminar wurden in Kurzreferaten Kenntnisse über die aktuellen Konzepte für die pädagogische Arbeit vermittelt. In Gruppen- und Einzelarbeit betrachteten die Teilnehmer die Fallen im Umgang mit Kindern, die eine schwierige Bindungsgeschichte haben und beleuchteten die Auswirkungen auf die Bezugspersonen in Kindergarten, Schule und Hort.

Das Fortbildungsseminar am 24.Oktober 2009 in der Kreisklinik Weißenburg vermittelte nach Aussagen der Teilnehmerinnen praktische Ansätze und erweiterte das Wissen um Bindungen und Beziehungsdynamiken.
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„Was geht ab?“ Ein nachhaltiger Freizeitführer von Jugendlichen für Jugendliche

Jugendliche befassen sich bekanntermaßen nicht unbedingt bevorzugt mit den negativen Folgen ihres Konsum- und Freizeitverhaltens (was sie übrigens mit vielen Erwachsenen gemein haben). Jedoch hat unser Lebensstil ganz entscheidend damit zu tun, ob die Erde für uns lebenswert bleibt – Klimawandel und Artensterben sind nur zwei der global drängenden Probleme unseres Planeten, an dem wir eine große Mitschuld haben. „Genug für alle für immer“, dies ist in knappen Worten zusammengefasst der Inhalt einer nachhaltigen und damit zukunftsfähigen Entwicklung – wobei mit „alle“ nicht nur wir Menschen gemeint sind.

Doch was tun? Hier setzt ein gemeinsames Projekt der Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen (Streetwork Gunzenhausen – Muhr am See, Integrationsprojekt InGun), dem Kommunalen Jugendzentrum und der LBV-Umweltstation Altmühlsee an, das finanziell vom Bayerischen Umweltministerium, der Heidehof-Stiftung und dem Präventionswegweiser e.V. unterstützt wird.

Bei „Was geht ab?“ testen Jugendliche, viele davon mit Migrationshintergrund, altersgemäße Freizeitangebote in der Region aus, die sie selbst ausgewählt haben. In fünf verschiedenen Teams sind sie selbstständig unterwegs zu vorher mit den Projektbetreuern abgestimmten Freizeitzielen. Beispielsweise standen bereits der Dirtplatz in Ansbach, das Gunzenhäuser Kino oder die Sommerrodelbahn in Pleinfeld auf ihrem Programm. Anschließend bewerten sie diese Ziele anhand eines gemeinsam mit den Jugendlichen erarbeiteten Fragebogens auf ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung.

Aber was genau bedeutet „nachhaltig“? Dieser Frage gehen die Jugendlichen im Rahmen offener Angebote wie einer „Schokoladenwerkstatt“ (fairer Handel), einem nachhaltigen Ferienfrühstück (ökologische und regionale Produkte), Filmabenden etc. auf den Grund. Auch ihren eigenen „ökologischen Fußabdruck“ haben sie bereits berechnet. So lernen sie, sich mit ihrem Konsumverhalten auseinanderzusetzen und über globale Zusammenhänge für Mensch und Natur nachzudenken.

Derzeit werden die Ergebnisse in einen professionellen Jugend-Freizeitführer zusammengefasst und veröffentlicht. Am Ende winkt – bei erfolgreicher Umsetzung des Freizeitführers – eine von Oberbürgermeister Joachim Federschmidt aus Gunzenhausen gestiftete „Belohnungsparty“ – sicherlich mit Bioprodukten!
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„Koma.de“ in Muhr am See

Die manchmal sogar tödlichen Folgen eines“ Filmrisses “ nach einer durchzechten Nacht sind das Thema des Theaterstücks „koma.de“.

Vom 13.07. bis zum 20.07. wurde es mit insgesamt 7 Aufführungen im Rahmen der Seefestspiele Muhr am See aufgeführt.  Ínsgesamt rund 1200 Jugendliche aus der Region Mittelfranken und ca. 200 Erwachsene haben die Aufführungen besucht.
Der Präventionswegweiser hat sich mit anderen Sponsoren an dem Rahmenprogramm zu diesem Theaterstück beteiligt.

Zeitungsartikel im Weißenburger Tagblatt vom 13.07.09 (Oberes Bild). Szene aus „Koma.de“ (Mittleres Bild). Die Sansibar in Aktion (unteres Bild)

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Multiplikatoren-Training für Pädagogen

Capitombolo (zu Deutsch «Purzelbaum») ist eine private Akademie für Präventions- und Kompetenztraining aus München. Auf Einladung des Präven-tionswegweiser e.V. bietet die Akademie ein interaktives Zivilcouragetraining für LehrerInnen, ErzieherInnen und interessierten Mitarbeitern in Einrichtungen der Jugendhilfe an. Das Training diente der Förderung von Selbstvertrauen, Selbstbehauptung und damit dem Selbstschutz der Kinder und Jugendlichen.

Mehr auf der Website von Capitombolo www.capitombolo.de