Sozialprojekt Therapeutische Maßnahme wird durch Präventionswegweiser e.V. ermöglicht

 

ELLINGEN / GUNZENHAUSEN – Wer mit dem Begriff „Bezzelhaus“ nichts anzufangen weiß, muss sich nicht schämen. Das „Bezzelhaus“, vor mehr als hundertsechzig Jahren als Rettungs- und Waisenhaus gegründet, wurde später nach dem Theologen Hermann von Bezzel entsprechend benannt. In der Einrichtung in Gunzenhausen werden derzeit rund 24 Kinder und Jugendliche u.a. in heilpädagogischen Wohngruppen betreut. Seit Mitte September erhalten die jungen Bewohner eine neue Art der Freizeitgestaltung: Den achtsamen Umgang mit Pferden. Auf dem „Reiterhof Altmühlsee“ in Wald bei Gunzenhausen wird einmal wöchentlich in Gruppen geübt. Wo dreißig Pferde, ein Esel, Hasen, ein paar Kühe, Katzen und Hühner zu Hause sind, soll vor allem der soziale und emotionale Bereich der Jugendlichen gefördert werden. Die fürsorgliche Mensch-Tier-Beziehung spielt also eine tragende Rolle.

Sieben Jugendliche aus zwei Wohngruppen haben sich bisher für dieses Projekt gemeldet. Unter Leitung der Sozialpädagogin Vanessa Lebender und der Erzieherin Linda Prosiegel wird gelernt, die Pferde zu striegeln, zu putzen, Zaumzeug und Sattel anzulegen – bevor es in die Halle oder auf den Außenparcour geht. Wie gefühlvoll der Umgang mit Pferden sein sollte, lernen die Kinder und Jugendlichen durch ihre Reitlehrerin Janina Seitz. Bisher macht das Projekt allen Beteiligten viel Spaß. Es soll zunächst bis März nächsten Jahres laufen und wird als therapeutische Maßnahme durch den Präventionswegweiser e.V. ermöglicht. (ps)