Einzigartiges Kinder- und Jugend-Projekt im Landkreis

Der Präventionswegweiser e.V. hilft, wenn es finanziell hakt

Drei Vorstandsmitglieder des „Präweg“ warfen nicht nur einen Blick auf die Wellen undRampen der kleinen Mountainbiker – sie konnten auch erleben, mit wieviel sportlicher Freude die Kinder und Jugendlichen beim Training dabei waren.

ELLINGEN. – Prävention statt Reaktion, so etwa lautet vereinfacht die Formel, an der sich der gemeinnützige Verein „Präventionswegweiser“ orientiert. Ein freundlicher Terminus, der sich im zweiten Teil des Vereinsnamens fortsetzt mit: Verein zur Jugendpflege undKriminalprävention im Landkreis Weissenburg-Gunzenhausen. Das klingt schon konkreterund wegweisender. Und in der Tat unterstützt der „Präventionswegweiser“ jene Maßnahmen und Projekte, durch die Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit sinnvoll beschäftigt werden.Denn wo Beschäftigung geboten wird, haben Sucht und Gewalt im Regelfall wenig Platz. Mit seiner Arbeit springt der Verein zum Beispiel dann ein, wenn es bei der Umsetzung jugendpflegerischer Maßnahmen finanziell „hakt“. Wie kürzlich beim UFC Ellingen. Da ging es um den Bau von Rampen im Indoor-Bereich für junge Mountainbiker. Die Anlage ist vorallem für den Winter gedacht – wenn draußen mit dem Rad „nicht so viel geht“. Wie derUFC-Vorsitzende Matthias Schulz bei einer Besichtigung erläuterte, soll dieses Projekt eine gewisse Alternative zu Playstation, Smartphone und Co sein. Etwa 15 Jungen und Mädchen zwischen acht und 16 Jahren waren von Anfang an mit großem Eifer dabei, als es um Planung und handwerkliche Umsetzung der hölzernen Wellen und Rampen ging. Innerhalb eines halben Jahres haben die Kids unter fachkundiger Anleitung gezeichnet, geschraubt und gehämmert. Vor allem die Jungs hatten dabei einen Riesenspaß, weiß Matthias Schulz zu berichten. „Ohne aktive Mitwirkung der Kinder und Jugendlichen wäre das nicht möglich gewesen“, sagt Schulz. Und: „Wer selbst an etwas mitbaut, wird später ganz anders damit umgehen.“ Bis auf wenige Details ist alles für die kleinen artistischen Manöver fertig. Zweimal wöchentlich kann schon jetzt unter Anleitung trainiert werden. Sogar ein „Foampit“ ist eingebaut – ein breites, weiches Schaumstoffbecken, in dem die spektakulären Radsprünge sanft enden. Für so viel Körpereinsatz braucht es nicht nur die passende Ausrüstung, sondern auch ein gerüttelt’ Maß an Gelenkigkeit und sportlicher Fitness. Die holen sich die Kleinen an einem anderen Standort – beim winterlichen Fitness-Training in der Ellinger Turnhalle. Dass der Andrang auf die neue „coole Rampe“ groß ist – wen wunderts? Deshalb läuft alles immers chön im wöchentlichen Wechsel: Mal üben die einen in der Turnhalle, mal geht’s auf dieRampen unter dem schützenden Dach. „Ich find’s cool, man kann anderen was beibringen, lernt viele Freunde kennen und Spaß ist mir auch wichtig“, sagt die 10-jährige Tijana. Seit einem Jahr ist sie dabei mit ihrem Mountainbike. Matthias Schulz wirkt sehr zufrieden mit dem, was erreicht wurde. Er ist nicht nur Gründer, sondern auch unermüdlicher Motor desUFC, der als Fußballclub begann und inzwischen über 800 Mitglieder zählt und über einbreites Spartenangebot verfügt.